Ueber Dammarfirniss, zum Ueberziehen der Oelgemälde
Autor Lucanus, Friedrich Gottfried Hermann ;
Titel Ueber Dammarfirniss, zum Ueberziehen der Oelgemälde
Untertitel
Publikationsjahr 1830
Band In: Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen, Nr. 139 ( 24. Mai 1830 ), Spalte 1849–1853
Publikationsort
Verlag/Herausgeber
Sprache Deutsch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Friedrich G. H. Lucanus ( Halberstadt 1793 – Halberstadt 1872 ), Naturwissenschaftler, Analytiker, Apotheker, Kunstsammler, Restaurator, Kunstkritiker und Denkmalpfleger als Mitglied der Ministerialkommission für die Beaufsichtigung und Erhaltung der altertümlichen Kunstwerke und Kustos der Domschätze in Halberstadt. In der Anleitung zur Restauration alter Ölgemälde beschreibt Lucanus die Standards der Restaurierung der Zeit und hauptsächlich die Diskussion über das Reinigen von Gemälden ( also Firnisabnahme ). Er rät zur Vorsicht bei der Firnisabnahme, da auch Gemälde von Cranach oder Dürer mit sehr dünnen Farben gemalt und lasiert seihen, so dass sie vom gelindesten Putzwasser leicht verletzt werden. Interessant ist auch ein Restaurierungsbericht über ein Altargemälde von Cranach, der die Behandlung gegen Wurmbefall, Rückseitenanstrich und der Tafelbegradigung beschreibt. Der zweite Teil bespricht das Reinigen und Bleichen von Kupferstichen, Holzschnitten und Steindrucken. Lucanus publizierte eine ganze Reihe von Aufsätzen über Dammarharz und über den von ihm entwickelten Dammarfirnis und erreichte, dass das neue Produkt in die Mal- und Restaurierungstechnologie eingeführt wurde und dem gebräuchlichen Mastix vorgezogen wurde. Seine Verwendung von Copaivabalsam zum Nähren und Regenerieren trockener Malschichten hat sich nicht bewährt, auch nicht als Malmittel. Lucanus gilt aber zu seiner Zeit in Deutschland als Wiederentdecker der antiken und Erfinder der modernen Harzmalerei. Erstaunlich ist seine Klage nach fehlenden Instituten zum Erlernen des Restauratorenberufes.

Bezug zu anderen Quellen
Referenzen Bazzi 1956, Ruhemann / Plesters 1968, Schaible 1983, Wagner 1988, Schießl 1989, Brachert 2001
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