Encyclopédie
Autor De Felice, Fortunato Bartolomeo ;
Titel Encyclopédie
Untertitel ou Dictionnaire universel raisonné des Connoissances humaines
Publikationsjahr 1770 - 1780
Band 48 Bände / 10 Bände Stiche
Publikationsort Yverdon
Verlag/Herausgeber
Sprache Französisch
Illustrationen Ja
Beschreibung

Fortunato Bartolomeo De Felice ( Rom 1723 – Yverdon 1789 ) verbringt die ersten 34 Jahre seines Lebens in Italien. 1746 zum Franziskaner geweiht wird er Professor der Philosophie, als der er sich mit den Theo-rien von Leibniz und Newton auseinandersetzt. Ab 1753 wird er Professor für experimentelle Physik in Neapel, wo er mit den Ideen der italienischen Aufklärer in Kontakt kommt. Auf Grund einer privaten Liebesgeschichte muss er aus Italien fliehen und wird bei seiner Rückkehr nach Rom festgenommen. Nach turbulenter Flucht durch ganz Italien wird ihm von Albrecht von Haller 1757 in Bern Refugium angeboten. Kurz danach bestätigt De Felice seine Anziehung zur Aufklärung und bekehrt sich zum Protestantismus. Das aufgeklärte bernische Milieu um A. von Haller, Vincenz-Bernhard von Tscharner, wie auch die welsche Intelligentia um Charles Bonnet und Horace-Bénédict de Saussure unterstützen ihn in seinem Bestreben, eine internationale Enzyklopädie zu schreiben. 1762 eröffnet De Felice im mondänen Yverdon eine Filiale der bernischen Typographischen Gesellschaft. Zwischen 1770 und 1776 schreiben er und seine Mitarbeiter den 48 Volumen umfassenden Text der Enzyklopädie, die 10 Volumen Abbildungen werden zwischen 1775 und 1780 publiziert. Bekanntere der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Enzyklopädie sind: Alexandre-César Chavannes; A. von Haller; V.-B. von Tscharner; J. J. Lefrançois de Lalande und Jean Henri Samuel Formey.

            Erste Priorität der Enzyklopädie von Yverdon war es, eine eigenständige, neue und hauptsächlich internationale Enzyklopädie zu erarbeiten, im Gegensatz zur stark national geprägten Enzykopädie von Diderot und D’Alembert. Was aber De Felice nicht davon abhielt, grössere Teile aus dem Werk von Diderot und D’Alembert zu übernehmen. Autorenrechte existierten im 18. Jahrhundert noch nicht und niemand hielt sich zurück, Texte beliebig abzukupfern. Erstaunlicherweise sind gerade die Textteile der Enzyklopädie von Diderot und D’Alembert, die am meisten Lob von der Kritik erhielten, von De Felice stark überarbeitet worden, u.a.: Physik, Chemie, Naturgeschichte, Mineralogie, Metallurgie, Malkunst, Gravur und Architektur. Für Kunst- und Kunsttechnologie-Interessierte sind diese überarbeiteten Kapitel ein Glücksfall, bilden sie doch gegenüber der Enzyklopädie von Diderot und D’Alembert eine eigenständige Sicht der jeweiligen Fachgebiete.

            Die Enzyklopädie von De Felice wurde aus verschiedenen Gründen hauptsächlich im protestantischen Norden Europas verbreitet ( Schweiz, Holland, Deutschland, Dänemark, Skandinavien sowie Russland ). Das bedeutete aber nicht, dass sie in Frankreich nicht konsultiert wurde. Es war auch allgemein bekannt, dass die Enzyklopädie von Diderot und D’Alembert viele grobe Fehler enthielt, die von De Felice, auf Grund der Konkurrenzsituation mit der Enzyklopädie von Paris, genüsslich korrigiert wurden. Voltaire zum Beispiel war sich der überlegenen internationalen Qualität der Enzyklopädie von Yverdon bewusst, auch wenn er die Arbeit aus persönlichen Animositäten gegenüber einem Mitarbeiter der Enzyklopädie von Yverdon nicht unterstützte ( Christian De Felice im Vorwort zum Reprint, Yverdon 2003 ).

Referenzen Fondation De Felice/Blum/Cernuschi/Félice 2003
Verfasser Zindel 2010
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Schlagworte
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