Descizione degl’istromenti armonici d’ogni genere
Autor
Titel Descizione degl’istromenti armonici d’ogni genere
Untertitel = Description des instruments harmoniques en tout genre
Publikationsjahr 1776
Publikationsort Roma
Verlag/Herausgeber
Sprache Mehrsprachig
Zustand und Bearbeitunsgsspuren von Giacinto Ceruti erweiterte Auflage mit 140 Kupferstichen von Arnoldo Wanwesterout
Illustrationen Ja
Beschreibung

Filippo Bonanni ( Rom 1638 – Rom 1725 ) tritt 1654 in den Jesuitenorden ein, wird Student des deutschen Wissenschaftlers Athanasius Kircher, lernt den Bau von Mikroskopen und lehrt später die schönen Wissenschaften in Orvieto, dann Philosophie in Ancona. Später wird er Archivar, Rektor und, nach dem Rücktritt von Kircher, Mathematikprofessor am Collegium Romanum in Rom. Nach Kirchers Tod 1680 wurde er dessen Nachfolger als Kurator der Kunst- und Antiquitäten-Sammlung Kircher’s am Jesuitenkolleg in Rom.

Bonanni kannte nach seinen eigenen Worten die Werke des holländ. Paters Martino Martini (1614 – 1661) Novus atlas sinensis (Amsterdam 1655) und des Athanasius Kircher (1602 – 1680) Chinam monumentis illustratam (Amsterdam 1667). Beide Autoren beschreiben, dass die Chinesen den Saft (Gummi Cie oder Ci, auch Chiaram oder Chiaro genannt) eines bestimmten Baumes verwenden, um Kästchen, Schachteln, Schreibzeuge, Möbel, Tische und alle Gegenstände aus Holz zu lackieren, was die in Europa sehr begehrte chinesische Lackierung ergab. Kircher muss nach den Angaben in Bonannis Trattato sopra la vernice .. selbst auch versucht haben, den chinesischen Lack mittels gereinigtem Gummi-Lac zu imitieren (über Reinbold 1753, S. 11). Bonanni veröffentlichte einen Katalog der kircherschen Sammlung im Jahr 1709 unter dem Titel Musaeum Kircherianum oder Musaei Kircher. Schon in diesem Katalog erwähnt Bonanni chinesische Lackierung und zählt Harze und Gummiarten für deren Verwendung auf.

Einen stark erweiterten Teil des Kataloges über die gesammelten Musikinstrumente publizierte Bonanni in seinem Werk Cabinetto Armonico und stellt in diesem Schaukasten der Musikinstrumente alle in der Zeit bekannten Musikinstrumente vor, illustriert mit 140 Kupferstichen von Arnoldo Wanwesterout.

Wie weit Bonanni wenigstens einen Teil der im Trattato sopra la vernice (1720) erwähnten Firnisse und Lacke, sowie deren Zusammensetzung, über Instrumentenbauer kennen gelernt hat, ist nicht geklärt.

Ausgaben
Weitere ital. Auflagen: e di nuovo corretti ed accresciuti, Roma 1722 / Descrizione degl’istromenti armonici d’ogni genere = Description des instruments harmoniques en tout genre, Roma 1776 (2. von Giacinto Ceruti erweiterte Auflage mit 140 Kupferstichen von Arnoldo Wanwesterout) = Neudruck: Zentralsekretariat der DDR, Leipzig 1975 (ill.; Ex.: Basel Musik-Akademie: MAB SL 1390 Buo 1).
Erstausgabe Gabinetto Armonico pieno d’istromenti sonori, Giorgio Placho (1716) von Bonnani, Filippo
Referenzen
Verfasser Zindel 2017
Feedback
Wissen Sie mehr als wir? Haben Sie einen Fehler entdeckt? Gerne nehmen wir ihre Informationen in unsere Datenbank auf.