Jamnitzer liefert mit seinem Neuw grottessken Buch Vorbilder und Entwürfe zur in der Zeit sehr populären rustikalen Architektur. Die Tradition oder Mode dieser Architektur und Grotten verbreitet sich von Italien kommend über Frankreich ab dem Ende des 16. Jahrhundert auch in Nordeuropa, wo neben Wenzel Jamnitzer auch Wendel Dietterlin, Salomon de Caus oder später Thomas Böckler Modelle für Türen, Brunnen oder Grotten vorstellen, die dem Geist der Grotte oder architecture rustique entsprechen. Um die fliessende Grenze zwischen der opera di mano und der opera di natura zu erreichen, wie man sie vom italienischen Manierismus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts z.B. in den Grotten von Boboli oder dem Garten von Bomarzo kennt, propagiert Jamnitzer auch den Abguss nach Natur.