Die inventie der colommen met haren coronementen ende maten
Autor Coecke van Aelst ;
Titel Die inventie der colommen met haren coronementen ende maten
Untertitel
Publikationsjahr 1539
Publikationsort Antwerpen
Verlag/Herausgeber
Sprache Niederländisch
Illustrationen Ja
Beschreibung

Pieter Coecke van Aelst (1502 – 1550), der bekannte Serlioübersetzer und -herausgeber, schreibt ein Säulenbüchlein, das sich expressis verbis stark an Vitruv über die italienische Ausgabe von Cesariano 1521 anlehnt. Die Cesariano - Ausgabe von Vitruv hatte die spanische Architektur stark inspiriert, z.B. die Kathedrale von Murcia. Coecke’s Schrift wurde weiter vom Spanier Diego de Sagredo (De Sagredo 1526) beeinflusst, dessen Medidas de Romano 1526 in Toledo publiziert wurde und dessen französische Ausgabe 1536 in Paris erschien. Diese spanischen Einflüsse auf die Architektur waren auch in Flandern bekannt. Mit dem Erscheinen der Schriften von Serlio ab 1537 wurde der Einfluss der spanischen Architektur jedoch obsolet. Die Absenz von Serlio in der Schrift von Coecke mag für diesen eifrigen Übersetzer und Verleger von Serlio überraschend erscheinen, lässt sich aber vielleicht durch diese Beziehung zur spanischen Kultur erklären.

Serlio’s Übersetzungen von Coecke sind teure und luxurieuse Ausgaben für vermögende und gebildete Kunden. Die kleinformatige und kurz gehaltene Inventie der colommen sind schon von der Aufmachung her als Vorlagenbüchlein für die Handwerker der Region gedacht, für die Maler, Bildhauer und Steinmetze (scilders, beeltnsiders, steenhouders). Coecke gibt in seinen Abbildungen der Säulenordnungen masstäbliche und graphische Referenzen der Proportionen, ähnlich wie Cesariano in seiner Vitruvausgabe, nur präziser. Diese Hilfe erleichtert das Verständnis der Proportionen, ohne den Text lesen zu müssen. Hans Blum systematisiert in seinem Quinque columnarum exacta descriptio, das in Zürich 1550 erschien, diese bequemen Anleitungen für die Handwerker, was auch dessen grossen Erfolg erklärte (> Blum 1550).

Ausgaben Einzige Ausgabe, nur noch Exemplare haben überlebt.
Bezug zu anderen Quellen
Referenzen Architectura (Pauwels 2013)
Verfasser Zindel 2017
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