Autor | Lucanus, Friedrich Gottfried Hermann ; |
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Titel | Anleitung zur Restauration alter Ölgemälde und zum Reinigen und Bleichen der Kupferstiche und Holzschnitte. |
Untertitel | |
Publikationsjahr | 1828 |
Publikationsort | Leipzig |
Verlag/Herausgeber | Baumgärtner |
Sprache | Deutsch |
Illustrationen | Nein |
Beschreibung |
Friedrich G. H. Lucanus ( Halberstadt 1793 – Halberstadt 1872 ), Naturwissenschaftler, Analytiker, Apotheker, Kunstsammler, Restaurator, Kunstkritiker und Denkmalpfleger als Mitglied der Ministerialkommission für die Beaufsichtigung und Erhaltung der altertümlichen Kunstwerke und Kustos der Domschätze in Halberstadt. In der Anleitung zur Restauration alter Ölgemälde beschreibt Lucanus die Standards der Restaurierung der Zeit und hauptsächlich die Diskussion über das Reinigen von Gemälden ( also Firnisabnahme ). Er rät zur Vorsicht bei der Firnisabnahme, da auch Gemälde von Cranach oder Dürer mit sehr dünnen Farben gemalt und lasiert seihen, so dass sie vom gelindesten Putzwasser leicht verletzt werden. Interessant ist auch ein Restaurierungsbericht über ein Altargemälde von Cranach, der die Behandlung gegen Wurmbefall, Rückseitenanstrich und der Tafelbegradigung beschreibt. Der zweite Teil bespricht das Reinigen und Bleichen von Kupferstichen, Holzschnitten und Steindrucken. Lucanus publizierte eine ganze Reihe von Aufsätzen über Dammarharz und über den von ihm entwickelten Dammarfirnis und erreichte, dass das neue Produkt in die Mal- und Restaurierungstechnologie eingeführt wurde und dem gebräuchlichen Mastix vorgezogen wurde. Seine Verwendung von Copaivabalsam zum Nähren und Regenerieren trockener Malschichten hat sich nicht bewährt, auch nicht als Malmittel. Lucanus gilt aber zu seiner Zeit in Deutschland als Wiederentdecker der antiken und Erfinder der modernen Harzmalerei. Erstaunlich ist seine Klage nach fehlenden Instituten zum Erlernen des Restauratorenberufes. |
Ausgaben |
Weitere dt. Auflagen unter verändertem Titel: Gründliche und vollständige Anleitung zur Erhaltung, Reinigung und Wiederherstellung der Gemälde in Öl-, Tempera-, Leim-, Wasser-, Miniatur-, Pastell- und Wachsfarben, zur Bereitung der beim Malen und Überziehen dienlichen Firnisse, so wie auch zum Bleichen, Reinigen und Aufziehen der Kupferstiche, Steindrücke, Holzschnitte usw. Halberstadt 1832 | Halberstadt 1842 | Halberstadt 1881 (4. Aufl.; Ex.: Bern UB Speichermagazin, Sektor F3: BeM ZB Arch XII 17) | Rudolf Schonherr, Halberstadt 1929 ( 5 ). Reprint der Auflage von Halberstadt 1929 bei Zentralantiquariat, Leipzig 1977 | Reprint der 1. Auflage von Leipzig 1828, hg. und mit einer Einleitung sowie einem Anhang versehen von Cornelia Weyer, in: Bücherei des Restaurators, Bd. 2, hg. von Ulrich Schießl, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1996. |
Referenzen | Bazzi 1956, Ruhemann / Plesters 1968, Schaible 1983, Wagner 1988, Schießl 1989, Brachert 2001, Zindel 2010 |
Verfasser | Zindel 2010 |