Nouvelles inventions pour bien bastir et a petits fraiz, trouvées n’agueres par Philbert de L’orme Lyonnois, Architecte, Conseiller & Aulmonier ordinaire du feu Roy Henry, & Abbé de S. Eloy lez Noyon.
Autor De l’Orme, Philibert ;
Titel Nouvelles inventions pour bien bastir et a petits fraiz, trouvées n’agueres par Philbert de L’orme Lyonnois, Architecte, Conseiller & Aulmonier ordinaire du feu Roy Henry, & Abbé de S. Eloy lez Noyon.
Untertitel
Publikationsjahr 1561
Publikationsort Paris
Verlag/Herausgeber F. Morel
Illustrationen Ja
Beschreibung

Philibert de l’Orme (Lyon 1514 – Paris 1570, auch de L’Orme oder Delorme), Architekt und Humanist, Sohn des Jean de L’Orme, Maurermeister. Philibert studierte in Italien von 1533 – 1536 und war Angestellter von Papst Paul III. Ab 1540 arbeitete er in Paris und wurde 1545 zum Hofarchitekten von François I ernannt. Henry II gab ihm die Oberaufsicht u.a. von Fontainebleau und St. Germain-en –Laye, wo er das Château Neuf baute. Nach dem Tod von Henry II (1559) fiel De l’Orme in Ungnade, bis er unter Charles IX wieder zu Gunst kam und zusammen mit Jean Bullant die Tuileries in Paris schuf (1564). Sein Meisterwerk war das Château d’Anet (1552 – 1559), das er für Diane de Poitiers schuf. Die Pläne sind in Jacques Androuet du Cerceau’s Plus excellents bastiments de France abgebildet (Androuet du Cerceau 1549ff).

Philibert de l’Orme widmet sich in seinem ersten Werk als einer der frühesten Traktatautoren ganz klar dem materiellen Aspekt der Konstruktion, im Gegensatz zur zeitgenössischen italienischen trattatistica. In seinem Werk bespricht er seine Erfindung, grosse und schwere Tragbalken durch einzelne kleine und zusammengesetzte Balkensegmente in einem gedrückten Korbbogen zu ersetzen, in der Art wie einzelne Steine ein Gewölbe bilden können. Diese Konstruktionsart ersetzt die selten gewordenen grossen Bäume, schafft mehr Platz in den Estrichen ohne stützende Zusatzhölzer und erleichtert den Unterhalt und damit die Kosten, da man einfach ein einzelnes angefaultes Segment ersetzen kann. Damit erhöht man die Lebensdauer der Konstruktion und erlaubt, im Gegensatz zu gewöhnlichen Balken, zusätzlich ungeahnt grosse Spannweiten mit den standardisierten Holzteilen zu überbrücken. De l’Orme erwähnt die Möglichkeit, Brücken mit einer Tragweite bis zu 400m zu erstellen. Damit nimmt De l’Orme die modernen Konstruktionsarten voraus. Seine bahnbrechende Erfindung fand in Frankreich, ganz Europa und in den Vereinigten Staaten grossen Erfolg. Seine Publikation wurde sein Werk l’Architecture als Buch X und XI integriert.

Ausgaben Weitere franz. Ausgaben: Jérôme de Marnef & Guillaume Cavellat, Paris 1576 / Fotoreprint der Ausgabe Paris 1561 bei Hachette livre o.J. (gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k85634s) / weitere Kompositausgaben siehe unten.
Referenzen Blunt/de l’Orme 1963, Architectura
Verfasser Zindel 2017
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