Das handschriftliche und illustrierte Gesellen- oder Wanderbüchlein des gelernten und vielgereisten Glasmalers und wohlerfahrenen Meister der Ätzkunst Ulrich Daniel Metzger (um 1671 – Wien, nach 1734) usw. Im Jahr 1708 – 09 ist Ulrich Daniel Metzger am Niederrhein nachgewiesen, dann in Speyer, Bern, dann Nordosteuropa, 1710 in Frankfurt a. Main, Danzig, Elbing und Königsberg, auf dem Rückweg ist er 1713 in Berlin tätig. Im gleichen Jahr reiste er von Dänemark nach Schweden, im Jahr 1718 ist er in Hamburg, wo er sich als Schiffsglaser anheuern liess und bis nach Russland reiste.

Im Jahr 1720 zog Metzger nach Wien, wo er noch im Jahre 1734 nachgewiesen ist.

Der Inhalt des Reisebüchleins ist ein Schlüsselstück zwischen der Glas- und Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts. Mit Rezepten u.a. zum Amelieren bzw. der Metallradierung hinter Glas, die Abdeckung der Goldradierung mit Farbe bzw. den sog. Firnis oder Grund, Herstellung von Rotlot, Malen mit Wasserfarben oder Öl auf Glas, Anweisungen für hintermalte Spiegel, das Auflegen von Gold und für goldbemalte Trinkgläser, präparieren der Leinwand, das Bemalen seidener Fahnen, Anleitung für eine weisse Farbe und wie eine gute schwarze Dusch (Tinte) zu machen sei, auch Rezepte für Firnisse. Zusätzlich Anleitungen zum Feuern das Glas-Ofens oder der Verkittung von Fenstern, sowie auch Rezepte für’s tägliche Leben.