Da das königliche Privileg zum Druck von 1635 datiert, muss man annehmen, dass das Werk schon einige Jahre vor seiner Publikation bereit war. Es ist das erste Buch, das gesamtheitlich der französischen Spezialität, der Stereotomie (stéréotomie), d.h. zur Anwendung der Geometrie zur exakten Konstruktion von Werksteinen für Gewölbe, gewidmet ist. Auch die Kunst des Striches (l’art du trait) genannt, lässt sie komplexe Strukturen aus behauenem Stein herstellen, besonders in Überhängen oder Decken, wo mit dem Kunstgriff der Schlusssteine (clavage) die Schwerkraft gegen sich selbst arbeitet. Jousse muss auch den Mathematikprofessor François Derand am Jesuitenkollegium in La Flèche getroffen haben, dessen Publikation über die Stereotomie ein Jahr später das rege Interesse dieser typisch französischen Baukunst bezeugt (Derand 1643).