Gabinetto Armonico pieno d’istromenti sonori
Autor Bonnani, Filippo ;
Titel Gabinetto Armonico pieno d’istromenti sonori
Untertitel Indicati, spiegati,.....
Publikationsjahr 1716
Publikationsort Roma
Verlag/Herausgeber Giorgio Placho
Sprache Italienisch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Filippo Bonanni ( Rom 1638 – Rom 1725 ) tritt 1654 in den Jesuitenorden ein, wird Student des deutschen Wissenschaftlers Athanasius Kircher, lernt den Bau von Mikroskopen und lehrt später die schönen Wissenschaften in Orvieto, dann Philosophie in Ancona. Später wird er Archivar, Rektor und, nach dem Rücktritt von Kircher, Mathematikprofessor am Collegium Romanum in Rom. Nach Kirchers Tod 1680 wurde er dessen Nachfolger als Kurator der Kunst- und Antiquitäten-Sammlung Kircher’s am Jesuitenkolleg in Rom.

Bonanni kannte nach seinen eigenen Worten die Werke des holländ. Paters Martino Martini (1614 – 1661) Novus atlas sinensis (Amsterdam 1655) und des Athanasius Kircher (1602 – 1680) Chinam monumentis illustratam (Amsterdam 1667). Beide Autoren beschreiben, dass die Chinesen den Saft (Gummi Cie oder Ci, auch Chiaram oder Chiaro genannt) eines bestimmten Baumes verwenden, um Kästchen, Schachteln, Schreibzeuge, Möbel, Tische und alle Gegenstände aus Holz zu lackieren, was die in Europa sehr begehrte chinesische Lackierung ergab. Kircher muss nach den Angaben in Bonannis Trattato sopra la vernice .. selbst auch versucht haben, den chinesischen Lack mittels gereinigtem Gummi-Lac zu imitieren (über Reinbold 1753, S. 11). Bonanni veröffentlichte einen Katalog der kircherschen Sammlung im Jahr 1709 unter dem Titel Musaeum Kircherianum oder Musaei Kircher. Schon in diesem Katalog erwähnt Bonanni chinesische Lackierung und zählt Harze und Gummiarten für deren Verwendung auf.

Einen stark erweiterten Teil des Kataloges über die gesammelten Musikinstrumente publizierte Bonanni in seinem Werk Cabinetto Armonico und stellt in diesem Schaukasten der Musikinstrumente alle in der Zeit bekannten Musikinstrumente vor, illustriert mit 140 Kupferstichen von Arnoldo Wanwesterout.

Wie weit Bonanni wenigstens einen Teil der im Trattato sopra la vernice (1720) erwähnten Firnisse und Lacke, sowie deren Zusammensetzung, über Instrumentenbauer kennen gelernt hat, ist nicht geklärt.

Ausgaben Weitere ital. Auflagen: e di nuovo corretti ed accresciuti, Roma 1722 / Descrizione degl’istromenti armonici d’ogni genere = Description des instruments harmoniques en tout genre, Roma 1776 (2. von Giacinto Ceruti erweiterte Auflage mit 140 Kupferstichen von Arnoldo Wanwesterout) = Neudruck: Zentralsekretariat der DDR, Leipzig 1975 (ill.; Ex.: Basel Musik-Akademie: MAB SL 1390 Buo 1).
Weitere Ausgaben
Referenzen Rosenthal 1795, Berger 1901, Brandi 1950, Alexander 1969–70, Huth 1971, Emmerling 1977, Vuilleumier 1979, Hess 1989, Schießl 1989, Massing 1990, Bordini 1991, Gürtler Subal 1993, Brachert 2001
Verfasser Zindel 2017
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